Wissenswertes rund um das Thema Pollenallergie
Ein gemütlicher Waldspaziergang, ein Picknick im Park oder Relaxen auf einer blühenden Wiese – was für gesunde Menschen nach Entspannung und Erholung pur klingt, kann für Allergiker zu einer wahren Tortur werden. Denn die Pollen reizen die Schleimhäute und können zu unangenehmen Symptomen führen – dem sogenannten Heuschnupfen. Doch was genau ist der Auslöser für eine Pollenallergie und was geschieht während der allergischen Reaktion im Körper? Welche Beschwerden können auftreten und wie lässt sich die Allergie diagnostizieren? Ist eine Pollenallergie therapierbar und mit welchen Tipps lässt sich der Alltag für Allergiker erleichtern? Lies einfach alles Wichtige bei uns nach:
Was ist eine Pollenallergie eigentlich?
Ob Pollenallergie, Heuschnupfen oder Gräserallergie – diese chronische Erkrankung ist insbesondere in den Frühlings- und Sommermonaten in aller Munde. Denn immer mehr Menschen leiden an den Auswirkungen einer solchen Allergie. Erschwerend für die Betroffenen kommt die Beobachtung der Forscher hinzu, dass sich der Pollenflug im Frühjahr um mehrere Tage nach vorne verlagert hat. Zudem dauert er auch im Herbst etwas länger an. So sind bei milden Temperaturen im November die letzten Kräuter- und Gräserpollen unterwegs. Bereits im Dezember fliegen dann die ersten Haselnusspollen. Doch was genau löst bei Pollenallergikern die allergische Reaktion aus?
Verursacher sind Blütenstaub bzw. Pollen, die von windbestäubenden Pflanzen stammen. Diese Körner enthalten das männliche Erbgut, dass über den Wind zu anderen Pflanzen transportiert wird, um diese zu bestäuben. Folglich setzen windbestäubende Pflanzen viel mehr Pollen frei als vergleichsweise insektenbestäubte. Die am häufigsten allergieauslösenden Pollen stammen von folgenden Pflanzen:
Bäume
Frühblüher wie Birke, Hasel, Esche und Erle sind besonders allergen.
Kräuter
Sehr stark allergen wirken Beifuß und Beifuß-Ambrosie.
Gräser
Insbesondere Süßgräser lösen eine Pollenallergie aus.
Der feine Blütenstaub fliegt problemlos mehrere hundert Kilometer durch die Luft – und darin liegt das Problem für Allergiker: Denn im Pollen sind unter anderem wasserlösliche Proteine enthalten. Diese werden bei Kontakt mit Schleimhäuten freigesetzt. Bei Betroffenen einer Pollenallergie löst das eine allergische Reaktion aus. Denn das Immunsystem reagiert auf die eigentlich harmlosen Proteine mit der Bildung von IgE-Antikörpern. Diese binden sich an Abwehrzellen des Körpers, die wiederum entzündungsauslösende Stoffe freisetzen. Dazu zählt unter anderem Histamin. Solche Botenstoffe führen letztlich zu den typischen Heuschnupfen-Symptomen. Denn sie stimulieren die Drüsen zur Sekret-Abgabe und reizen die Nerven.
Diese Beschwerden sind üblich
Insbesondere dort, wo die Pollen-Allergene mit dem Körper in Berührung kommen, entstehen die typischen Pollenallergie-Symptome. Dies betrifft insbesondere folgende Körper-Partien:
Augen
Nicht selten reagieren Betroffene einer Pollenallergie auf den Kontakt mit Pollen mit tränenden Augen. Zudem kann die allergische Reaktion einen unangenehmen Juckreiz auslösen. Bindehautrötungen sowie -entzündungen sind ebenfalls keine Seltenheit.
Nase
Auch die Nasenschleimhäute reagieren auf den Kontakt mit dem Allergen. Dies zeigt sich in der Regel in Form von Fließschnupfen mit wässrigem Sekret, Nasenjucken und Niesreiz. Eine verstopfte Nase kann genauso zu den Beschwerden einer Pollenallergie gehören.
Mund- und Rachenraum
In der Mundhöhle und im Bereich des Rachens führt die Reizung der Schleimhäute durch das Pollen-Allergen zu unangenehmem Brennen und Jucken.
Lunge
Durch die Atmung gelangen die Pollen auch in die Atemwege. Deshalb können sie in der Lunge zu Beschwerden führen. Dazu zählen häufig trockener Husten und pfeifende Atmung. Im schlimmsten Fall können die Allergene sogar zu Asthma führen.
Ohren
Wer unter einer solchen Allergie leidet, der ist nicht selten von einem unangenehmen Jucken der Gehörgänge betroffen. Denn auch in diesen Bereich können die Pollen vordringen.
Haut
In einigen Fällen kann sich eine Pollenallergie ebenfalls in Symptomen äußern, die die Haut betreffen. So kann sie unter anderem eine Neurodermitis verschlimmern oder zu Rötungen und Quaddeln führen.
Zusätzliche Symptome
Daneben können Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlafstörungen auftreten. Diese wirken sich negativ auf das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen aus.
Diagnoseverfahren:
Ob jemand wirklich unter einem Heuschnupfen leidet oder ob die Symptome anderer Ursache sind, kann nur ein Mediziner feststellen. Deshalb sollte der erst Schritt immer der Gang zum Arzt sein. Doch was erwartet sie dort genau?
- Gespräche
Zunächst hat der Spezialist einige Fragen an dich. So möchte der Mediziner mehr über die Lebensumstände und die Krankheitsgeschichte erfahren. Wie lange leidest du schon unter den Symptomen und wie stark sind diese ausgeprägt. Wann treten die Beschwerden auf und um welche handelt es sich genau. Außerdem erfragt der Arzt, ob in deiner Familie bereits Allergien bekannt sind. So kann sich der Arzt ein besseres Gesamtbild verschaffen und auf dessen Basis weitere Schritte einleiten.
- Allergietest
Wird der Verdacht auf eine Allergie innerhalb des Gesprächs bestätigt, so ordnet der Mediziner in der Regel einen Allergietest an. Dabei werden verschiedene infrage kommende Allergene auf deinem Unterarm aufgetragen. Im Anschluss wird die Haut in diesen Bereichen leicht eingestochen, sodass die Allergene eindringen können. Schwellen diese Bereiche an oder werden rot, so bestätigt das den Verdacht auf eine mögliche Allergie.
- Blutuntersuchung
Sie kann Aufschluss über mögliche Allergien geben. Dafür wird dir Blut abgenommen, das im Labor bezüglich bestimmter Allergien untersucht wird.
- Provokationstest
Um sicherzustellen, ob es sich wirklich um eine Hausstauballergie handelt, ist dieser Test nötig. Dabei werden dem Betroffenen die Allergene auf die Nasenschleimhaut aufgetragen. Schwillt diese an, muss der Patient niesen oder läuft die Nase, so weist dies auf eine allergische Reaktion hin.
Therapie: So lässt sich die chronische Erkrankung behandeln
Hat der Mediziner eine Diagnose gestellt und herausgefunden, auf welche Pollen der Betroffene allergisch reagiert, so gilt es, die Pollenallergie zu behandeln.Das Wichtigste ist dabei, das Allergen zu meiden. Doch das ist oft nicht leicht. Darüber hinaus sind medikamentöse Maßnahmen üblich, die die Allergie jedoch nicht heilen. Zu den Mitteln gegen Heuschnupfen zählen unter anderem:
- Medikamente
Antihistaminika, Kortison-Sprays oder Cromone – diese Mittel lindern die typischen Beschwerden bei einer Pollenallergie. Sie sind in Form von Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten gegen den Heuschnupfen erhältlich. Sinnvoll ist es, Variante ohne Konservierungsstoffe vorzuziehen, da jene ebenfalls allergen wirken können.
- Spezifische Immuntherapie
Wer nicht nur die Symptome der Pollenallergie, sondern wirklich die Ursachen bekämpfen möchte, der sollte über eine spezifische Immuntherapie mit Allergenen nachdenken. Denn hierbei wird der Ansatz verfolgt, das Immunsystem über einen längeren Zeitraum hinweg den allergieauslösenden Pollen auszusetzen. So soll es sich langsam an diese gewöhnen. Dafür bekommt der Betroffene diese einmal in der Woche in das Unterhautfettgewebe des Oberarms gespritzt. Die Dosis des Präparats wird dabei kontinuierlich gesteigert. Nach etwa drei Monaten ist die Höchstdosis erreicht. Dann muss die Spritze lediglich einmal monatlich verabreicht werden. Diese Therapie wird über etwa drei bis fünf Jahre fortgesetzt. Ob dadurch die Pollenallergie jedoch wirklich besiegt werden kann, ist nicht sicher. Das hängt vom individuellen Einzelfall ab.
- Komplementärmedizin
Um den Heuschnupfen zu behandeln, setzen viele Mediziner ebenfalls auf Homöopathie und Akupunktur. Denn diese können die Symptome bei den Betroffenen lindern. Die Wirksamkeit dieser Therapie-Möglichkeit ist jedoch kaum in aussagekräftigen Studien belegt.
Mit diesen Tipps erleichtern sich Allergiker ihren Alltag
Wer an einer Pollenallergie leidet, der kann auch mit einfachen Hausmitteln die Beschwerden lindern. Denn bereits einfache Tricks erleichtern den Alltag der Betroffenen enorm:
- Beim Autofahren die Fenster geschlossen halten, da Mikrofilter in der Lüftungsanlage die Pollen nicht in den Innenraum eindringen lassen.
- Wäsche während des Pollenflugs nicht im Freien trocknen, um Pollenablagerungen an dieser zu vermeiden.Mit geschlossenen Fenstern schlafen.
- Luftreiniger wie den Airfresh Clean 300 in der Wohnung aufstellen, um Pollen aus der Raumluft zu filtern.
- Die Bettwäsche während des Pollenflugs öfter waschen.
- Getragene Kleidungsstücke sollten außerhalb des Schlafzimmers aufbewahrt werden, um diesen Raum möglichst pollenarm zu halten.
- Den Urlaub möglichst auf die Pollensaison verlegen und in eine Region verreisen, in der diese Pflanzen nicht blühen.
- Outdoor-Aktivitäten in der Stadt auf morgens vor 8 Uhr verlegen und auf dem Land in den Zeitraum nach 18 Uhr. Denn dann ist die Pollenkonzentration am geringsten.